Große Dankbarkeit stand im Mittelpunkt der Feierlichkeiten zum 100-jährigen Gemeindejubiläum: Apostel Hans-Jürgen Bauer war zum Festgottesdienst am 30.Juni 2019 nach Blaubeuren-Asch gekommen, um gemeinsam mit den Gläubigen und geladenen Gästen das Jubiläum zu begehen.
Freudig überzeugt bekannte der gemischte Chor der Gemeinde beim musikalischen Auftakt mit dem Lied "Ich glaube fest, dass Gott die Liebe ist..." seinen Glauben.
Apostel Hans-Jürgen Bauer verlas zu Beginn des Festgottesdienstes das Bibelwort "(...) Danket dem Herrn; denn seine Barmherzigkeit währet ewiglich."(2.Chronik 20 aus Vers 21).
Der Apostel gratulierte der Gemeinde zum 100-jährigen Geburtstag und nahm das Jubiläum zum Anlass, auf die Pioniere zurückzublicken. Er verneige sich vor den Glaubensschwestern, die den Mut hatten, ihren Glauben und das Evangelium auch gegen Widerstände zu bekennen, so Apostel Bauer. Die heutige Gemeinde und das Jubiläum seien das Ergebnis des mutigen Bekennens vormaliger Zeit. Trotz allem gebühre Gott die Ehre, sagte Apostel Bauer, der den Dank für Vergangenes, Gegenwärtiges, aber auch für Kommendes in den Mittelpunkt seiner Predigt stellte. Er legte der Festgemeinde nahe, weiterhin dankbar zu bleiben und äusserte den Wunsch, dass ein Jeder die im Bibelwort angesprochene Barmherzigkeit Gottes erleben könne.
Bezirksvorsteher Frank Bolz und der Vorsteher der Kirchengemeinde Asch wurden zum Predigtbeitrag an den Altar gerufen. "Ich trage euch alle in meinem Herzen" bekannte der Vorsteher und erinnerte die Gläubigen daran, für den Nächsten und das Miteinander in der Gemeinde zu danken.
Nach der gemeinsamen Feier des Heiligen Abendmahls versetzte Apostel Bauer einen Diakon der Gemeinde in den Ruhestand. 36 Jahre war er als Seelsorger in der Gemeinde aktiv gewesen. Dass er stets Liebe und Toleranz verkörpert habe, bescheinigte ihm Apostel Bauer in seiner persönlichen Ansprache.
Nach dem Gottesdienst richtete Xenia Besenreuther als Vertreterin der Ökumene am Ort und als Pastorin der AlbKirche ein Grußwort an die Festgemeinde. Sie gratulierte persönlich und im Namen ihrer Gemeinde und wünschte der neuapostolischen Kirchengemeinde ein mutiges, zukunftsorientiertes Voranschreiten. Sie betonte gemeinsame christliche Werte und freute sich über gelungenes Miteinander in der Ökumene in Asch unter Gottes Begleitung.
Der Jugendchor der Gemeinde beschloss den Festakt mit dem Gospel "Praise the Lord" mit Klavierbegleitung.
Ein großer Teil der 180 Gottesdienstteilnehmer blieben im Anschluss zu Getränken und einem gemeinsamen Mittagessen beisammen. Unter den rund 50 Gästen waren viele ehemalige Gemeindemitglieder, darunter Nachkommen von Katharina Lieb. Bei hochsommerlichen Temperaturen konnte das Jubiläum im Kirchenhof gefeiert werden. Im Foyer gaben Schautafeln Einblicke in die Chronik der Gemeinde, in einem Nebenraum war eine historische Ausstellung zu besichtigen.
Entstehung der Gemeinde Blaubeuren-Asch
In der im Foyer ausgelegten Festschrift finden sich neben dem Grußwort von Bezirksapostel Michael Ehrich auch Grußworte von Jörg Seibold, Bürgermeister der Stadt Blaubeuren, Ernst Keßler, Ortsvorsteher von Blaubeuren-Asch, sowie von Rahel Mack, Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Asch und Xenia Besenreuther, Pastorin der AlbKirche Volksmission entschiedener Christen e.V. .
Die Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum informiert anschaulich über die Entstehung und Entwicklung der Gemeinde Blaubeuren-Asch:
Dabei gehen die Anfänge bis ins Jahr 1903 zurück, als Katharina Lieb aus Asch bei einem Besuch in der Schweiz zum ersten Mal an neuapostolischen Gottesdiensten teilnahm. Wieder zu Hause, nahm Sie regelmäßig den Fußweg ins 14 km entfernte Ulm auf sich, um dort die Gottesdienste besuchen zu können. In Ulm empfing sie 1905 das Sakrament der Heiligen Versiegelung und wurde die erste neuapostolische Christin Aschs.
Nach ihrem Tod besuchten zwei ihrer Töchter die Gottesdienste in der inzwischen gegründetetn Gemeinde Blaubeuren. Weil die Gemeinde in Blaubeuren wuchs und weitere Gläubige aus Asch zu den Gottesdiensten kamen, wurden ab 1919 erste Gottesdienste in Asch gefeiert. Anfangs versammelten sich die Gläubigen in der Wohnung der Familie Scheck /Lieb. Im selben Jahr wurde Hans Schmid als Diakon, 1920 als Priester, für die Gemeinde Asch ordiniert. Am 01.01.1922 erhielt er die Beauftragung als Vorsteher die nun selbstständige Gemeinde zu leiten. Ab 1921 versammelte sich die Gemeinde in größeren, eigens angemieteten Räumen.
Im Jahr 1958 konnte das Grundstück als Bauplatz erworben werden, auf dem die heutige Kirche steht. Apostel Herrmann weihte das erste eigene Kirchengebäude im November 1959. In den Jahren 1974, 1990 und zuletzt 2017, erfolgten Umbauten und bauliche Maßnahmen zur Modernisierung. Unter anderem erhielt das Gebäude ein markantes Pyramidendach über dem Sakralraum, zahlreiche Nebenräume und einen barrierefreien Zugang.
13 Seelsorger betreuen heute die Gemeinde, die 126 Mitglieder zählt.
Die Webseite der NAK Süddeutschland berichtet auf ihrer Website ebenfalls über das Jubiläum.