Zum 75. mal jährt sich der schwere Luftangriff auf Ulm am 17. Dezember 1944. Aus über 300 Bombern und Jagdflugzeugen wurden in weniger als einer halben Stunde am Abend des 3. Adventssonntags rund 100.000 Brand- und Sprengbomben abgeworfen. Weitere Angriffe auf Ulm folgten im Februar und März 1945.
Die schwerste Bombardierung Ulms im Laufe des Zweiten Weltkriegs legte über 80 Prozent der Altstadt - das Ulmer Münster ausgenommen - in Schutt und Asche. Die Bilanz: Mehr als 700 Kinder, Frauen und Männer fanden den Tod, 613 Verletzte und rund 25.000 Obdachlose. Die Toten wurden auf dem Ulmer Hauptfriedhof bestattet. An vielen stählernen Grabkreuzen ist als Name nur „Unbekannt“ zu lesen.
An diesem 3. Adventssonntag wurde auch das einzige Kirchengebäude der Neuapostolischen Kirche in Ulm in der Wagnerstraße durch Sprengbomben völlig zerstört. Die Gemeindemitglieder versammelte sich in dieser Zeit in verschiedenen Wohnungen und Notunterkünften zum Gottesdienst. Bei dem schrecklichen Bombenangriff fanden 9 Erwachsene und 3 Kinder der Gemeinde den Tod.
Im Jahr 1946 wurde mit dem Wiederaufbau der Kirche begonnen. Die Gemeindemitglieder brachte großen Einsatz und es gab viele Spender. Bereits am 22. Dezember 1946 konnte die Kirche wieder ihrer Bestimmung übergeben werden.
Anlässlich des 75. Jahrestages der Bombardierung Ulms finden mehrere Gedenkveranstaltungen statt (siehe Flyer).
Die Fotos von der bombardierten Altstadt und der zerstörten Kirche in der Wagnerstraße wurden freundlicherweise vom Stadtarchiv Ulm zur Verfügung gestellt, die Fotos von der Kirche vor der Zerstörung vom Verlag Friedrich Bischoff.