Ein Höhepunkt im Jubiläumsjahr zum 100-jährigen Bestehen der Kirchengemeinde Senden war der Gottesdienst mit Festakt am Sonntagvormittag, den 15. April, den Apostel Hans-Jürgen Bauer, der Leiter des Ulmer Kirchenbezirks durchführte.
Die Nachbargemeinde Neu-Ulm/ Ludwigsfeld war dazu eingeladen, ebenso die Gemeinde Laupheim.
Unter den Gottesdienstbesuchern in der voll besetzten Kirche war auch der erste Bürgermeister der Stadt Senden, Kurt Baiker.
„Lasst uns aber wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus“ (Epheser 4, Vers 15) legte Apostel Bauer der Predigt zu Grunde.
100 Jahre Gottesdienste in Senden, bedeute 100 Jahre Gnade und Zuwendung Gottes, Vergebung der Sünden, Spendung des Sakraments der Heiligen Versiegelung und Gemeinschaft in der Gemeinde, zählte der Apostel einige Wohltaten Gottes im vergangenen Zeitabschnitt auf. „ Lasst uns dafür Gott loben, indem wir ihm danken und ihn bekennen!“
Nachdem Gemeindevorsteher Hirte Manfred Oster die Chronik der Gemeinde Senden verlesen hatte, hob Apostel Bauer rückblickend das große ehrenamtliche Engagement derer hervor, die die Gemeinde aufgebaut und gegründet hatten.
Das zugrunde liegende Bibelwort weise in die Zukunft, deshalb gelte es nun weiter zu wirken. „Lasst uns mit Christus zusammenwachsen!“ bedeute Paulus Aufforderung an die Epheser und gelte heute der Gemeinde.
Um in Jesu Wesen hineinzuwachsen, ihm also ähnlicher zu werden, solle man markanten Eigenschaften Jesu nacheifern.
Sich demütig unter göttlichen Willen zu beugen kennzeichne Jesu ebenso wie seine Sanftmut. Wer sanftmütig sei, würde „nicht im Affekt überreagieren, sondern könne souverän aus innerem Frieden heraus handeln“
Wie bei Jesu solle nicht menschliche Ansicht als Maßstab dienen, sondern die Erkenntnis des göttlichen Willens möge der Einzelne anstreben.
Jesu Bekennermut, der trotz Anfeindung nicht geschwiegen hat, nannte der Apostel als beispielhaft.
Des Weiteren zählte Apostel Bauer die Nächstenliebe zu den Eigenschaften, in die es hineinzuwachsen gilt. Jesu habe sich trotz eigenem Leiden am Kreuz, in der Stunde seines Todes, anderer in Liebe angenommen.
Auch Vergebungsbereitschaft sei unerlässlich, wenn man mit dem Herrn zusammenwachen wolle.
Gelingen könne dies alles durch die Liebe, die durch Heiligen Geist ausgegossen wurde, ermutigte der Apostel.
Er rief Priester Manfred Dangel ein letztes Mal zu einem Wortbeitrag an den Altar. Mit innerer Bewegung dankte der Priester Gott und der Gemeinde, „denn alles war Gnade“. Man möge zusammen wachsen, also miteinander Jesu ähnlich werden, stellte der Priester die Gemeinschaft in der Gemeinde in den Mittelpunkt seines Dienens.
Sein vielseitiges ehrenamtliches Engagement innerhalb der Gemeinde und im Kirchenbezirk erwähnte Apostel Bauer anerkennend in der später folgenden Ansprache zur Ruhesetzung von Priester Dangel. Er würdigte ihn als wahren Seelsorger, dem nie etwas zu viel wurde. Mit seinem freudigen Dienen habe er ein Beispiel gegeben, und manches, was unmöglich erschien mit Gottvertrauen möglich gemacht. Der Apostel entband Priester Dangel vom aktiven Dienst am Altar und dankte auch dessen Ehefrau für ihre stetige Unterstützung.
Nach der Sündenvergebung fand Heilige Versiegelung statt. Apostel Bauer spendete fünf Kindern und einem Erwachsenen das Sakrament des Heiligen Geistes.
Nachdem der Apostel den Gottesdienst mit Gebet und Segen beschlossen hatte, wandte sich der erste Bürgermeister der Stadt Senden, Kurt Baiker, mit einem Grußwort an die versammelte Festgemeinde.
Er betonte darin den Stellenwert von Kirche im 21. Jahrhundert, als moralische Instanz gegen den Werteverfall und die Isolation des Einzelnen. Jesus habe Toleranz und soziales Engagement, die wichtigen Werte einer Gesellschaft, vorgelebt.
Als Anerkennung und zu weiterer Unterstützung der ehrenamtlichen Arbeit in der Kirchengemeinde übergab Baiker dem Apostel einen Scheck im Namen der Stadt Senden.
Anschließend gab es bei einem Imbiss die Möglichkeit zum Gedankenaustausch und Gesprächen. Die Seelsorger der Gemeinde überraschten Priester Dangel mit einem Abschiedsgeschenk und jeder drückte seine persönlichen Empfindungen und Segenswünsche aus.