Gleich zweimal führten die Kinder des Ulmer Kirchenbezirks das Musical „Jona, geh nach Ninive“ auf.
Am Samstagabend 25. und Sonntagabend 26. Oktober ließen die „Muki-Gruppen“ (Musik für Kinder) und der Kinderchor im alten Theater in Ulm die biblische Geschichte nach dem Buch Jona aufleben.
In Ahnlehnung an Gunnar Schlimmes Stück „ Take to flight“, blieb es nicht nur bei der Erzählung der bekannten Erlebnisse Jonas, sondern es gelang eine zeitgemäße Umsetzung. Wie Jona vor Gottes Auftrag fliehen wollte, seine abenteuerliche Reise, die Zeit im Magen eines Fisches und wie er dann doch Gottes Auftrag ausführte, erfuhren die Besucher aus der Bibel. Sie konnten bei einer inszenierten Gute-Nacht-Geschichte zuhören, wo auf der Bühne aus dem Buch Jona vorgelesen wurde.
Diese rückblickende Einleitung lenkte den Blick in die heutige Zeit zu einem konkreten Bezug zum Leben der Kinder, die nicht verstehen konnten, was die längst vergangene Geschichte mit ihnen zu tun habe.
Der Jona im Musical ist Schülersprecher und soll bei einer Versammlung der Stadt Ninive die Einwohner und Schüler zur Ordnung rufen. Es geht vor allem um Nächstenliebe, Frieden aber auch um den achtsamen Umgang mit der Natur.
Auch dieser Jona ist erst in der Not bereit, Gott gehorsam zu sein. In der Angst, eindrucksvoll dargestellt durch die Gestik des Kinderchors, rufen und beten alle mit erhobenen Händen zu Gott.
Eine fünfköpfige Band mit Piano, Schlagzeug, Querflöte, Horn und Saxophon unterstrich die rhythmischen Melodien und verstärkte die Stimmungen. Eifrig sangen und spielten die rund 35 Akteure, manche in unterschiedlichen Rollen und bewiesen dabei schauspielerisches Talent und musikalisches Können.
Am Ende wirkte Jonas Bußpredigt: die Bürger von Ninive ändern ihr Verhalten sichtbar, indem sie Müll aufsammeln und Blumen pflanzen. Dass sich Freude beim Geben vermehrt spürten die Besucher am Ende des Musicals- ein Jeder bekam eine selbstgebastelte Papierblüte von „Jonas Freunden“ überreicht.
Der lang anhaltende Beifall am Ende belohnte nicht nur die Solisten und Mitwirkenden auf der Bühne selbst, die den Besuchern einen eindrucksvollen Abend bescherten. Auch dem kreativen Bühnenbild, der Organisation und Mitarbeit im Hintergrund galt große Anerkennung.