In der Kirche Ulm-West erhoben sich die Zuhörer am Sonntagabend, 21.05.2017, gleich zweimal von ihren Plätzen, um Beifall zu klatschen. Chor und Kammerchor der Gemeinde Ulm-West und das Orchester des Kirchenbezirks Ulm hatten am Sonntagabend 21.05.2017 zum Konzert unter dem Motto“ Befiehl dem Ewigen deinen Weg“ eingeladen.
Der stimmgewaltige Auftakt von „So wie ich bin“ (Markus Rink) verhiess, ohne laut zu sein, bereits eine Ahnung von dem, was folgten sollte.
Dirigent Mike Braun begrüsste und sprach kurz zum gewählten Motto "Befiehl dem Ewigen deinen Weg", welches die drei Themenblöcke Lob und Ehre, Dank und Demut verbinde. Dass Letzteres nach wie vor aktuell sei, obwohl Demut im Sprachgebrauch selten, zeige der Blick auf die Jahreszahlen der Komponisten.
Das Programm des Abends, gekonnt zusammengestellt, fesselte und begeistere die Zuhörer während des gesamten Konzerts.
Die rund 84 Sängerinnen und Sänger, die bereits im September zu proben begannen, bewiesen höchste Konzentration und Präzision, die sie mit Leichtigkeit und Freude am Gesang kombinierten.
Die gekonnt leisen Töne verliehen dem „Herr sei mir Sünder gnädig“ Tiefgang. „Majesty-here I am“ gospelartig mit modernem Rhythmus, beinah jazzartig komponiert, war sicherlich eines des vielen Highlights am Abend.
Ebenso wie Mendelssohns „ Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir“, dem Höchstschwierigkeitsgrad für Chöre, dargeboten vom Kammerchor mit herausragenden Tenören und in absoluter Stille endend, das manchen zu Tränen rührte.
Dirigent Mike Braun dirigiert energiegeladen und ließ den Funken sichtbar auf den Chor überspringen. auch unbekannte, moderne Stücke wie "Du bist stets nur ein Gebet von mir entfernt", einem mehrstimmigen rhythmischem Chorsatz, der Vertrauen in Gottes Nähe zum Inhalt hat. Modern aber verständlich komponiert, doch abermals ein strenges Dirigat erfordernd, welches bravourös gelang.
Der breite Spannungsbogen verschiedender Epochen und Stilrichtungen zeigte die ganze Bandbreite des Könnens von Chor und Orchester, Pianisten und Organisten.
Der spontane einsetzende und anhaltende Beifall, zu dem sich alle im Saal erhoben, zeigte wie beeindruckend Händels bekanntes „Halleluja“ aus dem Messias vorgetragen wurde. Chor und Orchester glänzten auf professionellem Niveau.
Ein großartig gelungener Abend, der nicht nur ein musikalischer Hochgenuss war. Die Vorträge seien von Herzen gekommen und hätten ins Herz der Zuhörer getroffen, fasste Apostel Hans-Jürgen Bauer in seinen Schlussworten zusammen. Der Abend sei auch eine Erinnerung daran, Gott den Platz zu geben, der ihm zustehe.
Nach der Zugabe erhoben sich die Konzertbesucher erneut um mit Applaus ihre Begeisterung und Anerkennung auszudrücken.