Den Nächsten so anzunehmen wie er ist- dieses Thema stand im Mittelpunkt der Predigt von Bischof Jürgen Gründemann am 30.05. 2018 in der Kirche Ulm-Wiblingen.
Zum Gottesdienst am Mittwochabend waren auch die Gläubigen der Gemeinde Senden eingeladen. Die Sänger der beiden Gemeinden sorgten mit ihren Liedvorträgen für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes.
Zu Beginn seiner Predigt verlas Bischof Gründemann das Bibelwort aus Römer 15, 5-7: „Der Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch, dass ihr einander einträchtig gesinnt seid untereinander, Christus Jesus gemäß, damit ihr einmütig mit einem Munde Gott lobt, den Vater unseres Herrn Jesus Christus. Darum nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.“
Mit dem Blick auf diese Bibelstelle beschrieb Bischof Gründemann den Zusammenhalt der damaligen Gemeinde: So habe es viele Meinungsverschiedenheiten gegeben, auch den Glauben betreffend. Auf Grund enormer sozialer Unterschiede seien die Verhältnisse heute ähnlich, sagte der Bischof. Es gäbe Reiche und Arme, Glaubensstarke und Schwächere, Kranke und Gesunde.
Paulus habe die damalige Gemeinde trotz der Unterschiede zur Einheit aufgerufen. Er wollte weder die Meinungsunterschiede aufheben, noch die Gemeindemitglieder gleich machen: sein Ziel war die gegenseitige Annahme. So seien die Gläubigen auch heute aufgefordert, sich gegenseitig anzuerkennen. Die Kraft dazu schenke Gott mit seiner Geduld und seinem Trost. Der Bischof betonte, dass Gott alle Menschen gleich liebe. Gestärkt durch dieses Wissen habe Neid keinen Platz im Verhältnis zum Nächsten.
Am Beispiel einer Erbschaft verdeutlichte Bischof Gründemann, wie Neid einer Gemeinschaft schaden kann. Schnell unterstelle man dem anderen eine Übervorteilung und löse einen Streit aus. Alle Kinder Gottes seien Erben. Gottes Erbe, nämlich das ewige Leben, sei unerschöpflich und reiche für alle.
Zur weiteren Wortverkündigung wurde der Vorsteher der Gemeinde Senden an den Altar gerufen.