Eine besondere Weihnachtsfreude erlebten die Geschwister im Kirchenbezirk Ulm: Bezirksapostel Michael Ehrich hielt den Gottesdienst am ersten Weihnachtsfeiertag in der Gemeinde Ulm-Ost. Dazu eingeladen waren die Geschwister aus Ulm-West. Durch eine Live-Übertragung in die neuapostolischen Kirchen Ulm-West, Biberach und Blaubeuren konnten alle Geschwister des Bezirks den Gottesdienst mitfeiern.
Trotz schwieriger Wetterverhältnisse hatte sich der Bezirksapostel am Weihnachtsmorgen nach Ulm aufgemacht und traf wohlbehalten dort ein. Die Kinder der Gemeinden Ulm-Ost und Ulm-West begrüßten ihn mit Gesang und Flötenspiel.
Bezirksapostel Ehrich legte dem Weihnachtsgottesdienst ein Wort aus Johannes 10, 10 zugrunde: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben und volle Genüge haben sollen.“
Eine Bibellesung aus dem Lukas-Evangelium führte in das Geschehen der Weihnachtsgeschichte hinein. Bezirksapostel Ehrich führte aus, dass das Weihnachtsfest nicht nur Rückblick bedeute, sondern hineinleuchte in Gegenwart und Zukunft.
Vom Verstand her sei es nicht fassbar, dass Maria als Jungfrau ein Kind vom Heiligen Geist empfangen habe, dass Gott Mensch wurde und mit der Geburt Christi der Weg zur Erlösung für alle Menschen gelegt wurde. Es sei gar ein Widerspruch, dass ein kleines Kind in ärmlichen Verhältnissen der Heiland der Welt sein solle. Doch wo die großartige Welt des Wissens und Könnens aufhöre, beginne die Welt des Glaubens. Um ihn erleben zu können, bedürfte es der Bereitschaft, sich auf Gott, den Allmächtigen einzulassen, neue Räume für ihn zu eröffnen. In diesem Kontext werde es auch möglich, an die verheißene Wiederkunft Jesu Christi zu glauben.
Der Bezirksapostel führte ein Wort aus Epheser 1,18 an: „Und er gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid, wie reich die Herrlichkeit seines Erbes für die Heiligen ist.“ Das Weihnachtsfest sei ein Fest der Erleuchtung, wir sollten uns darum bemühen, erleuchtete Augen des Herzens zu haben.
Mit Weihnachten verbunden seien auch Geschenke, Wünsche und Hoffnungen. Der Bezirksapostel fragte, ob noch der Wunsch bestehe, den Herrn sehen zu dürfen, ob er Teil unseres Lebens sei. Ob man sich wünschen dürfe, dass wir uns noch mehr im Geiste Jesu Christi bewegen, aufeinander zugehen, niemanden ausgrenzen, vergebensbereit sind und die Bereitschaft zeigen, sich zu engagieren und mehr Wesentliches zu tun. Gott über alles zu lieben und den Nächsten wie sich selbst: das mache Weinachten aus.
Die Geburt Jesu Christi sei kein Selbstzweck, sondern ein Angebot, allen Menschen das Leben und volle Genüge zu geben. Doch man müsse sich immer wieder bewusst machen, welche Fülle Gott anbiete, als Gabe und Geschenk aus freier Liebes- und Gnadenerweisung. Mit dieser Gabe verbunden seien aber auch Aufgaben. Ein Schwerpunkt dabei sei, dass man sich immer wieder neu für den Herrn entscheiden müsse. Das Leben und die Fülle könne man nicht nebenher mitnehmen, sondern es bedürfe der bewussten und willentlichen Entscheidung, den eigenen Willen unter den Willen Gottes zu stellen und auf die Anregungen des Geistes zu hören. Jeder Gottesdienst habe den Anspruch, solche Anregungen des Geistes zu geben, die in die Glaubenspraxis im Alltag hineinwirken sollten. Wenn vor jeder Entscheidung das Bewusstsein mitschwinge und vor Augen stehe: ER ist gekommen, dass wir die Fülle und das Leben haben, dann könne auch die Kraft, die dem Wort innewohne, in uns wirksam werden.
Zur weiteren Wortverkündigung wurden Apostel Hans-Jürgen Bauer und Bischof Jürgen Gründemann an den Altar gerufen. Der Gottesdienst wurde vom gemeinsamen Orchester der Gemeinden Ulm-Ost und Ulm-West sowie von den Sängerinnen und Sängern der beiden Gemeinden festlich musikalisch umrahmt.