Unter diesem Motto stand das Konzert des Bezirksorchesters Ulm am Samstagabend, 2.Juli, in der Kirche Ulm-West. Eingeladen waren alle Gemeinden des Bezirks, um sich musikalisch auf die anderntags folgenden Gottesdienste zum Gedächtnis der Entschlafenen einstimmen zu lassen.
Die ganze Bandbreite seines Könnens zeigte das Orchester in dem rund neunzigminütigen Programm, das thematisch von Dunkelheit und Licht im Bezug auf die jenseitige Welt geprägt war. Dabei überzeugte das Orchester mit seinem Dirigenten Daniel Samatin nicht nur als Gesamtensemble, sondern beeindruckte auch in kleinen solistischen Instrumentalbesetzungen. Dirigent Wolfgang Strunz gestaltete dabei die Chorstücke, bei denen die Orchestermitglieder auch als Frauen-, Männer- und gemischter Chor glänzten.
Im ersten Teil des Konzerts wurde vor allem die Dunkelheit thematisiert. „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“ sangen die Orchestermitglieder im Chor zum Auftakt, von Dunkelheit als Sinnbild einer inneren Bedrängnis. Das vom Bläserensemble einfühlsam vorgetragene „Wie’s Gott bedacht“ spiegelte die Sicherheit wider, jederzeit in Gottes Hand geborgen zu sein.
Diesem Teil folgte mit „Still nur still, wie Gott will“ von Streichern und Solisten ein weiterer Ausblick zu göttlicher Hilfe. „Hört Jesus ruft, kommt alle her“ wurde im Chor vorgetragen. Der erste Teil des Konzerts endete mit dem sehr einfühlsam und bewegend vorgetragenen Adagio in g-Moll für Streicher und Orgel von Tomaso Albinoni.
Der zweite Teil des Konzerts führte die Zuhörerinnen und Zuhörer in die lichten Bereiche der Ewigkeit. Die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit den Verstorbenen klang instrumental in „Sehn wir uns wohl einmal wieder“ an. Fröhlich erklang aus den Reihen der Holzbläser der Bach-Satz „Bist du bei mir“.
Gegen Ende intonierten Streicher und Bläserensemble trostvolle Ausblicke auf Gnade und Vergebung. Besonders hervorgehoben sei hier das vom Frauenchor vorgetragene Stück „Drüben am Ufer“, das zugleich kraftvoll und zart intoniert wurde.
Lesungen zum Thema vertieften und ergänzten die musikalischen Eindrücke und verliehen dem Konzert ein besonderes, emotionales Gepräge.
Um die besondere Atmosphäre zu erhalten bat Dirigent Wolfgang Strunz vor dem Schlusslied „ Nun danket alle Gott“ die Anwesenden, auf Applaus zu verzichten und den Saal in Stille zu verlassen.