Unmittelbar nach dem Auftakt durch den gemischten Chor mit „Also hat Gott die Welt geliebt“ am Samstagabend, den 02. November, erläuterte Dirigent Martin Radtke in der voll besetzten Kirche Ulm-West die Bedeutung des Mottos.
Das Gedenken an die Toten, die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod und auf ewige Gemeinschaft mit Gott ziehe sich durch alle Stücke des Konzerts.
Die Vergänglichkeit alles Irdischen, das "Verlieren" besangen die rund 50 Sänger des gemischte Chores eindrucksvoll mit Orgelbegleitung „ Ach wie flüchtig, ach wie nichtig...“, einem Chorsatz von Georg Pilum. Ergreifend, der Frauenchor mit Ludwig Uhlands Text zum Tod eines Kindes „Du kamst, du gingst mit leiser Spur“, vertont von Gerhard Schroth.
Im thematischen Mittelteil „Vom Suchen“ also dem Verlangen nach Gott, beeindruckte das Orchester mit einem Stück von Hermann Ober: „ Eine Botschaft voll Erbarmen“.
„Vom Finden“, gemeint war hier der Schritt der Erlösung in die ewige Gemeinschaft mit Gott, waren die letzten fünf Stücke im Programm überschrieben. Beeindruckend und deutlich intonierte der schwarz gekleidete Chor die Vertonung des 126. Psalms „Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird...“ begleitet von Max Hartwig an der Orgel.
Die fast einjährige Probenzeit des eigens gegründeten Projektchors zeigte sich am Abend durch präzisen und harmonischen Gesang auf hohem Niveau.
Im Orchesterstück „I have a home beyond the river“ klang noch einmal die Hoffnung auf ewige Gemeinschaft mit Gott an, betont durch ein Oboe-Solo.
Nicht nur die musikalischen Vorträge stimmten die Zuhörer auf die anderntags folgenden Gottesdienste im Gedenken an Entschlafene ein, auch der ungewöhnliche Abschluss lenkte den Blick noch einmal nach innen und zu Gott.
Bezirksältester Frank Bolz, der Leiter des Ulmer Kirchenbezirks, gedachte im gemeinsamen Schlussgebet besonders der Kinder, die nicht geboren wurden.
Gemeinsam mit gemischtem Chor, Klavier und Orchester sangen alle Zuhörer vielfach wiederholt den gebetsartigen Satz „Jesus, remember me when you come into your kingdom.“ Bei gedämpftem Licht verließen die rund 50 Sänger das Kirchenschiff mit je einer Kerze in der Hand-ganz in der Stille.