Um sich gemeinsam auf den anderntags stattfindenden Gottesdienst im Gedenken an Entschlafene einzustimmen, fand am 05.11.2016 in der Kirche Ulm-Ost eine Abendandacht statt.
Die Andacht begann mit einem besinnlichen Moment, der veranschaulichen sollte, wie erhellend selbst eine kleine Lichtquelle in der Dunkelheit ist. Einzelne Kerzen wurden dazu nacheinander in der nur schwach beleuchteten Kirche an den Altar getragen, begleitet von leiser Klaviermusik.
Bewusst lagen weder Programme noch Gesangbücher aus, um sich auf das Folgende ganz einlassen zu können. Eine Präsentation zu Beginn stimmte auf das Wunder ein, dass Jesus jeden einzelnen liebt und deshalb sein Leben als Opfer gebracht hatte. Auf eine Gedenkminute, in der jeder im stillen Gebet verweilen konnte, folgten verschiedene musikalische und Wort-Beiträge. Wie ein roter Faden zog sich dabei der Liedtext „Der Tag ist nun vergangen“ durch die Andacht. Der Liedtext beschreibt, dass die Nacht nur ein kurzer Moment ist, der die Tage voneinander trennt und weltumspannend immer ein Gebet zu Gott steigt. Eine Geschichte von einem Schiff, das am Horizont verschwindet, greift den Gedanken auf. Es kommt auf den Standpunkt des Betrachters an, ob ein Schiff zu verschwinden scheint (obwohl es noch physisch da ist), oder ob es gerade ankommt.
Orgelstücke unterstrichen dabei die Gedanken der einzelnen Beiträge und luden dazu ein, das Gehörte zu reflektieren. Ein Gebetstext von Jörg Zink bewegte alle Zuhörer, da es den Blick auf Opfer und Täter lenkte, die alle Jesu Erbarmen und seiner Gnade bedürfen. Genauso wie jeder Gläubige, der es sich zur Aufgabe gemacht habe, Jesus ähnlicher zu werden.
Zum Ausklang erhielt jeder Teilnehmer die Chance, Gedanken und Gefühle auf Wolken und Sterne aufzuschreiben und diese an eine vorbereitete Pinnwand im hell erleuchteten Foyer zu platzieren. Aus den bereit liegenden Gesangbücher stimmten alle gemeinsam das den Abend prägende Lied „Der Tag mein Gott ist nun vergangen“ an.
Unter den Teilnehmern war die innere Bewegung zu spüren und der Wunsch, noch einen Moment im Kirchenschiff oder vor der Gebetswand zu verweilen.
In ganz Süddeutschland folgten am nächsten Morgen Gottesdienste im Gedenken an Entschlafene, unter dem Motto: "...und euer Herz soll sich freuen". Dabei wird der Verstorbenen gedacht und für sie gebetet. Die christliche Hoffnung auf die Auferstehung der Toten und das ewige Leben stehen im Mittelpunkt.